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Mispel oder Asperl

Mispel oder Asperl

Alte Obstsorte wieder neue entdecken

In meinem Garten habe ich vor einigen Jahren einen Mispelbaum angesetzt. Es ist ein kurzstämmiger Obstbaum, der eine ausladende Blattkrone hat und viele kleine, braune Früchte trägt. Die Früchte sind jedes Jahr sehr zahlreich. damit macht er es mir fast unmöglich alle Früchte zu verarbeiten. Die Mispel war bereits in der Zeit von Hildegard von Bingen eine sehr beliebte und gesunde Obstsorte. Sie empfahl die Mispel sowohl Gesunden als auch Kranken für den Muskelaufbau und zur Blutreinigung. So sagt man, dass 2 Mispeln der Gesundheit so viel helfen wie ein Apfel. Sie sind ein allgemeines Kräftigungsmittel, wurden als Schonkost für Gebrechliche eingesetzt und regulieren unsere Darmtätigkeit.
Diese Obstsorte stammt ursprünglich aus dem asiatischen Raum und wurde mit den Römern nach Europa gebracht. Sie wurde in der Zeit von Karl dem Großen mehr geschätzt als Äpfel und Birnen.
Der Baum ist wie viele Obstbäume ein Rosengewächs und blüht später als die Apfelbäume. Ende Mai kann man die unscheinbaren weißen gut duftenden Blüten zwischen den großen Blättern entdecken. Die Früchte, die im Herbst braun reifen und sehr hart sind, können erst nach dem ersten Frost oder wenn sie überreif und weich sind, geerntet werden. Da sie in unserer Gegend eher in Vergessenheit geraten ist, findet man Mispel auf den Märkten selten zum Verkauf angeboten. Ich kann jedoch beobachten, dass in den Obstgärten wieder mehr Mispelbäume gepflanzt werden

Kulinarisch schmackhaft, volksheilkundlich sehr geschätzt

Die Mispel enthält u.a. Gerbstoffe, Ballaststoffe und Mineralstoffe, die sich vorteilhaft auf unsere Gesundheit auswirken. In der Volksheilkunde verwendet man Blüten und Blätter für Tees und Waschungen bei Hautproblemen. Aus der Rinde kann man eine Gurgellösung herstellen, die bei Zahnfleischentzündungen verwendet wird. Die Früchte, die viele Gerbstoffe enthalten, können roh oder gekocht bei Verdauungsproblemen, zur allgemeinen Stärkung, und Entzündungen im Hals- und Rachenraum eingesetzt werden und wirken sich günstig auf den Cholesterinspiegel aus. Durch den hohen Pektin- und Zuckergehalt eignen sie sich sehr gut zum Einkochen von Marmeladen; Gelee; , Saft, Kompott oder Mus, da man sehr wenig Gelierhilfen hinzufügen muss. Für die Verarbeitung drückt man das weiche Fruchtfleisch aus der Haut und passiert es, damit die Kerne hinten bleiben. So kann das Mus roh gegessen oder weiterverarbeitet werden.

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